Ein Haus für alle: 125 Jahre Rathaus Hamburg

Das Hamburger Rathaus steht seit 1897 im Herzen der Freien und Hansestadt Hamburg zwischen Alster und Elbe. Anlässlich des 125. Geburtstags wird das Gebäude für Hamburgerinnen und Hamburger sowie für Gäste der Stadt vielfältig erlebbar sein. Höhepunkt ist die Festwoche rund um den historischen Eröffnungstag am 26. Oktober 1897.
Die Geburtstagswoche vom 21. bis 27. Oktober 2022 wird unter anderem durch szenische Führungen in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung sowie politische Sonderführungen, Auftritte des Hamburger Polizeiorchesters und eine Fotoausstellung in der Diele abgerundet. Darüber hinaus wird es erstmals ein Rathaus-Wimmelposter geben.
Alle Informationen rund um das Rathaus und die Festwoche werden ab sofort auf Jubiläum: 125 Jahre Rathaus zusammengeführt. Hier gibt es auch einen digitalen Rundgang durch den Sitz von Bürgerschaft und Senat.


Aufruf zur Fotoausstellung: 125 Jahre Rathaus Hamburg – Ein Haus für alle
Aus Anlass des 125. Geburtstags findet auch ein Foto-Wettbewerb statt. Bis zum 16. September 2022 können Bilder vom Rathaus eingesendet werden. Aus den unterschiedlichen Perspektiven ergibt sich dann ein bunter, vielfältiger Blick auf das zentrale Gebäude der Stadt. Eine Auswahl der Einsendungen wird auch im Oktober in der Diele des Hamburger Rathauses ausgestellt. Interessierte können ihr schönstes Foto über das Upload-Formular unter Jubiläum: 125 Jahre Rathaus hochladen. Analoge Fotos können zusammen mit der unterschriebenen Einverständniserklärung per Post zugeschickt werden an: Pressestelle des Senats, Stichwort: 125 Jahre, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg. Die Senatspressestelle kümmert sich um die Digitalisierung und schickt das Original anschließend an den Absender zurück.

Die Planung und Umsetzung des Jubiläums sind ein gemeinsames Projekt des Landesbetriebs RathausService, der Hamburgischen Bürgerschaft und des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg.

Quelle: Pressestelle des Senats

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Den Völkermördern auf der Spur – Ausstellung im Lichthof der Stabi widmet sich der ersten Generation der Holocaustforschung

Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Deutschen sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Der Holocaust zielte auf die Vernichtung von Menschen und die Zerstörung ihrer Kultur. Die Täter waren bemüht, alle Spuren ihrer Verbrechen zu verschleiern.
Dem wiederum wirkte die erste Generation der Holocaustforschung entgegen. Ihre Arbeit stellt die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären“ vor, die von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und dem Touro College Berlin in Zusammenarbeit mit der Wiener Library London konzipiert wurde. Ein breites Bündnis Hamburger Institutionen hat die Ausstellung nun in den Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek geholt, wo sie vom 24. August bis zum 10. Oktober zu sehen ist.
Die Erinnerungsarbeit, so macht die Ausstellung deutlich, begann nicht erst mit der Befreiung Deutschlands vom Naziregime am 8. Mai 1945. Noch während des Mordens versuchten die Betroffenen der vollständigen Auslöschung entgegenzuwirken. Sie dokumentierten die Taten, sammelten Fakten und sicherten Spuren. Sie gründeten Archive und Forschungsgruppen, die nach Kriegsende ihre Arbeit fortsetzten. Sie wollten an die Ermordeten erinnern, den Holocaust ergründen, die Täter vor Gericht bringen und gleichzeitig einen erneuten Genozid unmöglich machen
Damit verweigerten sie den Tätern den endgültigen Triumph: Der millionenfache Mord fiel nicht dem Vergessen anheim und blieb nicht ohne Konsequenzen: Bücher, Gedenkstätten, Forschungsinstitute, Gerichtsprozesse und nicht zuletzt die UN-Genozidkonvention von 1948 waren Resultate ihres leidenschaftlichen Engagements. Auf diesem Vermächtnis beruht unser heutiges Wissen über den Holocaust. Die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären“ setzt Leben und Arbeit von zwanzig dieser Pionierinnen und Pioniere der Holocaustforschung ein Denkmal. In der Hamburger Stabi wird sie von einem breiten Veranstaltungsprogramm begleitet.
Eine Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und des Touro College Berlin in Zusammenarbeit mit der Wiener Library London. Präsentiert in Hamburg auf Initiative der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Universität Hamburg Fakultät für Erziehungswissenschaft, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung und „Hamburg macht Schule“.

Der Ausstellungseröffnung findet statt am:
Dienstag, dem 23. August 2022, 19:00 Uhr
Vortragsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Eingang Grindelallee/Ecke Edmund-Siemers-Allee

Quelle: Behörde für Kultur und Medien

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Hamburg, eine funktionierende, demokratische Gesellschaft? (Körber Forum, 15.06.2022, 18:00 Uhr)

In Hamburg leben Menschen aus etwa 180 Ländern. Kein Wunder, dass die Lebensrealitäten so verschieden sind, wie die Bürger:innen selbst. Aber wie begegnet man den sozialen Unterschieden in der Hansestadt? Was bedeuten Rassismus und Antisemitismus für ihre Bewohner:innen und wie stark ist der gesellschaftliche Zusammenhalt? Und welche Rolle übernehmen Stiftung mit ihren Projekten und Aktivitäten?

Es diskutieren die Stiftungsrednerin Ise Bosch, die Autorin und Netz-Aktivistin Kübra Gümüşay, der Performance-Künstler und Journalist Michel Abdollahi sowie Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank.

Moderation: Yared Dibaba, Fernsehmoderator und Schauspieler

Das Gespräch ist der Auftakt für die Hamburger Stiftungstage 2022. Das gesamte Programm finden Sie unter www.hamburger-stiftungen.de.

Anmeldung und Link zum Video-Stream finden Sie hier

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Anton F. Guhl: Wege aus dem „Dritten Reich“. Die Entnazifizierung der Hamburger Universität als ambivalente Nachgeschichte des Nationalsozialismus

Rezensiert für H-Soz-Kult von Michael Jung, Leibniz Universität Hannover

Universitäten forschen über dieses und jenes, über bedeutende und weniger bedeutende Dinge. Nur wenig Forschungsaugenmerk wurde dabei jedoch lange Zeit auf die eigenen Geschichten gerichtet. So dauerte es bis Ende der 1970er-Jahre, bis eine erste Monographie über eine deutsche Universität im Nationalsozialismus erschien.

Zur Entnazifizierung der Lehrenden der Universität Hamburg legte kürzlich Anton F. Guhl seine im Wallstein Verlag veröffentlichte Dissertation vor, die sich als „bisher umfassendste Studie zur Entnazifizierung einer deutschen Universität“ bezeichnet. In zehn Kapiteln nebst einem tabellarischen Anhang sollen die „Wege aus dem ‚Dritten Reich’“ von über 200 Lehrenden nachgezeichnet werden. Sind diese „Wege“ wirklich angelegt worden, waren sie gangbar und nicht nur Fluchtwege aus der Verantwortung? Auf die Schwierigkeiten einer Klärung solcher Fragen weist der Autor bereits in einem der ersten Sätze der Einleitung hin, denn „die meisten Professoren verweigerten eine wahrhaftige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit“ (S. 11), eine Haltung, wie sie allgemein in Deutschland sehr verbreitet war.

Die Arbeit basiert unter anderem auf einschlägiger Entnazifizierungsliteratur sowie vor allem auf Materialien aus unterschiedlichen Archiven, wie zum Beispiel den britischen National Archives, dem Hamburger Staatsarchiv und dem Universitätsarchiv. Aus dem Bundesarchiv wurden nur wenige Bestände genutzt. Warum die personenbezogenen Bestände des ehemaligen Berlin Document Center (mit Ausnahme der Mitgliederkartei) sowie thematisch ähnliche Unterlagen aus dem Bundesarchiv nicht recherchiert worden sind, ist angesichts ihrer Relevanz für die Klärung von NS-Belastungen rätselhaft.

Bevor Guhl zu seinem „Herzstück“, den „Entnazifizierungswegen“ in den einzelnen Hamburger Fakultäten kommt, beleuchtet er in drei Kapiteln (zwei bis vier) den für das Verständnis des Entnazifizierungsprozesses notwendigen Hintergrund. Zunächst gibt er einen kurzen Überblick über die Wege ins „Dritte Reich“, also über die auch an der Hamburger Universität erst 1933 in deutlich sichtbarem Umfang einsetzende Nazifizierung. Sehr anschaulich wird die individuelle Bereitschaft zur Mitarbeit im NS-System an dem Pharmakologen und späteren langjährigen Dekan und Rektor der Universität, Eduard Keeser, exemplifiziert. Ab 1937 Parteigenosse, wirkte er in seinen universitären Funktionen im Sinne des Nationalsozialismus, war zum Beispiel an der Entziehung von Graden aus politisch-rassistischen Gründen und der Berufung von NS-Hardlinern maßgebend beteiligt. Er schätzte sich jedoch im Mai 1945 als keinesfalls „politisch exponiert“ (S. 51) ein.

Weiterhin gibt Guhl einen ziemlich umfassenden Einblick in das Verfahren der Entnazifizierung in der britischen Besatzungszone allgemein und speziell in der Stadt Hamburg sowie der Universität (Kapitel 3). Bemerkenswert dabei ist, dass die einzelnen Fakultäten von sich aus schon früh, spätestens Anfang Juni 1945, die Initiative zu einer politischen Säuberung ergriffen, indem Listen darüber aufgestellt wurden, wer von den Lehrenden als „einwandfrei“, „zweifelhaft“ oder für eine künftige Tätigkeit als zu sehr NS-belastet einzuschätzen sei (vgl. S. 74ff.). Schließlich (Kapitel 4) beschäftigt sich der Autor mit den „Ritualen“ der Entnazifizierung und widmet seine Aufmerksamkeit zunächst der Grundlage aller Entnazifizierungen: dem Fragebogen in seinen unterschiedlichen Versionen.

Mitte 1945 verfügte die Universität Hamburg über vier Fakultäten (Rechts- und Staatswissenschaften, Medizin, Philosophie und Mathematik/Naturwissenschaften), von denen allein die Medizinische über 40 Prozent der fast ausnahmslos männlichen 220 „aktiven“ Professoren und Dozenten beherbergte. Von nahezu allen dieser Lehrenden konnte Guhl Entnazifizierungsakten einsehen. Daraus ließ sich feststellen, dass 125 dieser Personen von Entnazifizierungsmaßnahmen betroffen waren, die zu einer – meist vorübergehenden – Entlassung aus dem Dienst an der Universität Hamburg führten.

Die von den einzelnen Fakultäten vorgenommenen Selbsteinschätzungen hinsichtlich der NS-Belastung differierten erheblich. Für alle Fakultäten kann festgestellt werden, dass kurz nach dem Ende der NS-Herrschaft das Engagement für eine gründliche Säuberung im Personalbereich zunächst in größerem Maße vorhanden war, dann jedoch immer mehr nachließ – auch das eine Erscheinung, die in allen gesellschaftlichen Bereichen in ganz Deutschland zu erkennen war.

Dass sich diese Veränderung in unterschiedlichen Geschwindigkeiten vollzog, lag an den handelnden Personen. Zum Beispiel hatte in der medizinischen Fakultät der zu den Opfern des NS-Regimes zählende Ordinarius für Kinderheilkunde, Rudolf Degkwitz, großen Einfluss auf das dortige Entnazifizierungsgeschehen und galt als „Verfechter einer unnachgiebigen Haltung gegenüber nationalsozialistisch kompromittierten Lehrenden“ (S. 249). Sein Weggang 1948 war sicherlich nicht unwesentlich für eine größere Kompromissbereitschaft gegenüber den ehemaligen NS-Parteigängern.

Nur ganz vereinzelt wurden nach 1945 Opfer des NS berufen, wie Guhl in einem kurzen Abschnitt über die „neue“ Personalpolitik (ab S. 361) feststellt. Das geschah oftmals unter dem Deckmantel einer angeblich „reinen Wissenschaftlichkeit“ (so etwa in der juristischen und staatswissenschaftlichen Fakultät), der zufolge politische Überlegungen keine Rolle spielen sollten. Leider umfasst das Kapitel im Wesentlichen nur die Jahre bis 1949.

Es gab unterschiedliche Wege im Rahmen der Entnazifizierungsverfahren. Es gab jedoch immer nur ein Ziel: Die eigene Beteiligung am Nationalsozialismus sollte als möglichst gering erscheinen. Waren das wirkliche „Wege aus dem ‚Dritten Reich‘“? Mental zumindest war diese Vergangenheit – jedenfalls bei einigen Lehrenden – auch 1969 nicht „bewältigt“, der Weg nicht beschritten: So setzte der damalige Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät die Entlassungen aufgrund von NS-Belastung nach 1945 mit den rassistisch-politisch motivierten Vertreibungen der Nationalsozialisten gleich (vgl. S. 192).

Trotz der Kritikpunkte stellt die Veröffentlichung für die Universität Hamburg einen hoch einzuschätzenden Beitrag zu ihrer Geschichte dar, der zu einer weiteren Beschäftigung mit den Nachwirkungen der NS-Zeit anregt. Und das gilt nicht nur für Hamburg, sondern auch für alle Hochschulen, die dazu noch keine oder nur wenige Anstrengungen unternommen haben.

Quelle: Michael Jung: Rezension zu: Guhl, Anton F.: Wege aus dem »Dritten Reich«. Die Entnazifizierung der Hamburger Universität als ambivalente Nachgeschichte des Nationalsozialismus. 2021 Göttingen

Hier finden Sie eine Liste der Bibliotheken, die das Buch im Bestand haben.

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Stadtteilkulturpreis 2022: Ausgezeichnete Stadtteilkulturarbeit

Am 5. April 2022 wurde zum neunzehnten Mal der HAMBURGER STADTTEILKULTURPREIS verliehen: Das Programm „Start a Revolution: Get to know your Neighbour!“ des Mikropol e.V. wurde im feierlichen Rahmen in der Hanseatischen Materialverwaltung mit dem größten Preis der Stadtteilkultur ausgezeichnet. Mit dem Hamburger Stadtteilkulturpreis werden wegweisende Projekte und Programme der Lokalen Kultur in Hamburg gewürdigt.

Als Reaktion auf den ersatzlosen Abriss des ehemaligen Stadtteilzentrums eröffnete im Sommer 2019 das Mikropol in einem ehemaligen Toilettenhäuschen auf einer Verkehrsinsel in Hamburg Rothenburgsort. Von Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunden sowie Studierenden der HfbK und HCU wurde es zu einem offenen Raum für den Stadtteil umgebaut. Mit dem Programm „Start a Revolution: Get to know your Neighbour!“ wurde die Vernetzung mit der Nachbarschaft gestärkt. Ziel des Mikropol e.V. ist es, langfristig ein großes Stadtteilzentrum für den Stadtteil zu entwickeln.
In der Begründung der Jury für die Entscheidung heißt es: „So revolutionär das Projekt Mikropol tat-sächlich ist, so klassisch ist es für die Stadtteilkulturarbeit. Das Mikropol hat die Soziokultur neu- und wiedererfunden. Das Programm reicht von Mikrokino, Fotokursen und offenen Musiksessions über Ausstellungen und Lesungen bis hin zu Hacky Sack-Workshops für Kinder. Das Häuschen wird als Tauschbibliothek, für Geburtstagsfeiern, zur Hausaufgabenhilfe und als Probenraum genutzt. Während der Corona-Pandemie wurde es zum erweiterten Wohnzimmer – ein Raum für alle. Wie eine pulsierende Keimzelle hat sich das Mikropol mit leidenschaftlicher Hartnäckigkeit, Kreativität und Flexibilität der niedrigschwelligen, kulturellen Teilhabe verschrieben und weckt damit Interesse und Aufmerksamkeit über den nachbarschaftlichen Horizont hinaus. Soziokulturelle Stadtteilkultur – gelebt wie im Mikropol – vereint Realität und Utopie. Sie will kein Vorbild sein, denn der Fokus liegt auf der Nachbarschaft und ihren Bedürfnissen und Wünschen – sie ist es aber doch. Und das möchte die Jury mit dieser Entscheidung auszeichnen und unterstützen.“
Gestiftet und unterstützt wird der Stadtteilkulturpreis von der Hamburgischen Kulturstiftung, der Gabriele Fink Stiftung, der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und der Behörde für Kultur und Medien. Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. unterstützt die Umsetzung. STADTKULTUR HAMBURG, der Dachverband für Lokale Kultur und Kulturelle Bildung, ist als Experte und Szenekenner für Konzeption und Durchführung des Wettbewerbs zuständig.
Von Anfang November 2021 bis Anfang Januar 2022 konnten sich kulturelle Initiativen, Zentren und Vereine sowie Einzelpersonen, die sich in der Stadtteilkulturarbeit in Hamburg engagieren, für den mit 10.000 Euro dotierten Preis bewerben. In diesem Jahr wurden gut 60 Kulturprojekte und programme eingereicht.

In 2022 entschieden sich die Preisgeberinnen und Preisgeber darüber hinaus, drei Sonderpreise für herausragendes Wirken in der Hamburger Stadtteilkultur zu vergeben. Von der Jury mit dem Sonderpreis ausgezeichnet wurden Stephanie Grau und Felicia Grau vom Theater Zeppelin und dem HoheLuftschiff, Bernd Haß aus dem Goldbekhaus und Clemens Hoffmann-Kahre aus der MOTTE. Die Sonderpreise sind jeweils mit 1.000 Euro ausgestattet.


Stadtteilkultur berührt und begeistert, weil sie Kultur mitten in der Gesellschaft und mitten aus der Gesellschaft ist. Sie spiegelt die ganze Vielfalt der Kulturen unserer Stadt.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien

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Neuer Webauftritt informiert über die Digitalisierung der Stadt

Mit der Webseite digital.hamburg.de werden erstmals Informationen zu einer Vielzahl von Hamburger Digitalisierungsprojekten und -prozessen gebündelt präsentiert. In Zusammenarbeit mit allen Hamburger Fachbehörden bietet die informative und übersichtliche Seite in responsivem und barrierefreiem Design Vieles zu entdecken.

Christian Pfromm, Hamburgs Chief Digital Officer und Leiter des Amtes für IT und Digitalisierung: „Digitalisierung entfaltet ihren Einfluss in nahezu allen Lebens- und Gesellschaftsbereichen der Stadt. Genau das wollen wir auf digital.hamburg.de zeigen und neugierig auf die Digitalisierung der Hansestadt machen. Der Webauftritt unterstreicht einmal mehr, dass Digitalisierung einen Nutzen stiftet, der sich auf alle Bereiche auswirkt und die Kraft hat, die Gesellschaft zu verbinden.“

Ein Highlight von digital.hamburg.de ist die Darstellung der vielfältigen städtischen Projekte, die die Digitalisierung in Hamburg vorantreiben. Das Spektrum ist breit gefächert und wird in den sieben sogenannten Digitalen Räumen abgebildet: Urbanes Leben, Mobilität und Energie, Wirtschaft und Arbeitswelten, Sicherheit und Rechtswesen, Wissen und Bildung, Kultur, Sport und Freizeit sowie Gesundheit und Soziales. Die Digitalen Räume orientieren sich an der Digitalstrategie für Hamburg und bilden alle Lebensbereiche in der Hansestadt ab.

Neben den Digitalisierungsprojekten finden sich zahlreiche Informationen und Erklärvideos zu Hamburgs Rolle im bundesweiten Kontext der Digitalisierung. Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes ist in diesem Jahr im Fokus und trägt auch bundesweit die Handschrift der Hansestadt. Bei der Umsetzung arbeiten Verwaltungen länderübergreifend nach dem „Einer für alle“-Prinzip zusammen. Hamburg entwickelt beispielsweise einen Onlinedienst für die sogenannte elektronische Wohnsitzanmeldung, also die digitale An- oder Ummeldung nach einem Umzug, der perspektivisch in der gesamten Bunderepublik zur Verfügung stehen soll.

Erstellt und betreut wird die Webseite vom Amt für IT und Digitalisierung (ITD) in der Senatskanzlei in Zusammenarbeit mit den Hamburger Fachbehörden und städtischen Unternehmen. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern aber auch interessiertem Fachpublikum einen Überblick über die Digitalisierungsaktivitäten der Stadt Hamburg zu ermöglichen. Hier gelangen Sie zur neuen Website: Digitale Stadt Hamburg – Wir machen Hamburg digital!

Quelle: Senatskanzlei Amt für IT und Digitalisierung

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Hamburgs junge Baukultur: Erste Gebäude der postmodernen Architektur wurden unter Denkmalschutz gestellt

In einem umfassenden Projekt überprüft das Denkmalschutzamt Hamburg seit 2020 Objekte aus den Jahren zwischen 1975 bis 1995. Seitdem wurden 20 Einzeldenkmäler und Ensembles aus dieser Zeit unter Schutz gestellt. Weitere werden folgen. Mit diesem Projekt verfolgt das Amt das Ziel, die Bau- und Gartendenkmale dieser Zeit zu erfassen, zu erforschen und gegebenenfalls unter Schutz zu stellen. Damit wird das Denkmalschutzamt seiner Aufgabe gerecht, nach rund einer Generation (30 Jahre) den Gebäudebestand auf seine Kulturdenkmäler hin zu prüfen. Ziel des Projekts ist es, authentisch überlieferte Bauten und Gärten in die Denkmalliste der Stadt aufzunehmen und den Bestand zu schützen. Die erste umfassende Unterschutzstellung dieser Zeitschicht soll Ende 2022 abgeschlossen sein.

Dem Inventarisationsprojekt vorausgegangen ist die Auflistung und Verortung der Objekte, die zwischen 1975 und 1995 in Hamburg gebaut wurden. Bereits 2018/19 wurden vereinzelt Objekte in die Denkmalliste aufgenommen – die bekanntesten darunter sind das Gruner und Jahr-Verlagsgebäude oder das England-Terminal.

Im Zuge des Inventarisationsprojekts wurde unter anderem der Denkmalwert folgender Objekte erkannt:

  • Hoffmann + Campe Verlagsgebäude, Harvestehuder Weg 41 / Alsterkamp 33 (1989-1991)
  • Wolfgang-Borchert-Wohnsiedlung, Alsterdorf (1984-86)
  • Wohn- und Bürogebäude, Grindelallee 100 (1987)
  • Wohnbebauung Fischmarkt (1989)
  • S-Bahn Haltestelle Hammerbrook (1978-1983)
  • Bücherhalle Farmsen, Rahlstedter Weg 10 (1982)
  • Kita und Spielplatz, Zeiseweg 15 (1985-88)
  • Ev. Franz von Assisi, Grachtenplatz 13 (1993)
  • Kath. Edith-Stein-Kirche, Edith-Stein-Platz 1 (1992)
  • Michelwiesen (1995)
  • Turnhalle Hansa Gymnasium, Hermann-Distel-Straße 25 (1987)
  • IBAU-Haus, Rödingsmarkt 35 (1986)
  • Hauptverwaltung Techniker Krankenkasse, Bramfelder Straße 140 (1984-89)
  • Geschäftshaus Mientus, Neuer Wall 48 (1979-81)
  • Erweiterungsbau Heinrich-Bauer-Verlag, Pumpen 11 (1979-83)
  • Studentenwohnheim der Hochschule der Bundeswehr, Stoltenstraße 13 (1975)
  • Bürogebäude Silberling, Überseering 32-34, (1990-95)
  • Garten des Glockenhauses, Billwerder Billdeich 72 (1986)
  • Einfamilienhaus Elbchaussee 96 (1996)
  • Einfamilienhaus, Bilsenkrautweg 3 (1989)

Quelle: Behörde für Kultur und Medien

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Festliche Verleihung des Lessing-Preises 2021 an Uwe Timm und Birgit Weyhe im Thalia Theater (23.01.)

Am 23. Januar überreicht Kultursenator Carsten Brosda den mit 10.000 Euro dotierten Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg an den Schriftsteller Uwe Timm (unter anderem „Morenga“, „Die Entdeckung der Currywurst“, „Am Beispiel meines Bruders“, „Ikarien“) und das mit 5.000 Euro dotierte Lessing-Stipendium an die Comiczeichnerin Birgit Weyhe (unter anderem „Im Himmel ist Jahrmarkt“, „Madgermanes“). Die Preisverleihung findet am kommenden Sonntag zu Beginn der Lessingtage im Thalia Theater statt.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Ob mit Sprache oder mit Bildern: Uwe Timm und Birgit Weyhe gehören zu den großen Erzählerinnen und Erzählern unserer Zeit, weil ihr Denken frei ist, weil sie empathische Wesen sind und weil sie mit ihrer Vorstellungskraft das Leben ihrer Leserinnen und Leser bereichern möchten. Damit sind ihre Werke dem Lessing’schen Ideal der Aufklärung überaus nahe. Ich gratuliere dem Preisträger und der Stipendiatin sehr herzlich zu ihren Auszeichnungen.“

Die Laudatio auf Uwe Timm hält die Literaturkritikerin Maike Albath, für Birgit Weyhe spricht Anke Feuchtenberger, Professorin für Illustration und grafisches Erzählen. Neben Grußworten von Thalia-Intendant Joachim Lux und Kultursenator Carsten Brosda erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches musikalisch-literarisches Programm, moderiert von der NDR-Autorin Natascha Geier.

Der mit 10.000 Euro dotierte Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg gehört zu den traditionsreichsten Kulturpreisen und wurde 1929 vom Senat anlässlich des 200. Geburtstages von Gotthold Ephraim Lessing gestiftet. Er wird alle vier Jahre verliehen. Zusätzlich wird das mit 5.000 Euro dotierte Stipendium des Lessing-Preises an Hamburger Autorinnen und Autoren vergeben. Die Preisträger und Preisträgerinnen sollen sich im Sinne Lessings den Maximen der Aufklärung verpflichtet fühlen und sie in ihrer geistigen Arbeit zum Ausdruck bringen. 2017 ging der Lessing-Preis an die Philosophin Juliane Rebentisch und das Stipendium an die Autorin Nino Haratischwili.

Die Preisverleihung findet statt am:

Sonntag, 23. Januar 2022, 11.00 Uhr

Thalia Theater, Alstertor, 20095 Hamburg Für die Veranstaltung erhalten Sie kostenlose Tickets beim Thalia Theater: https://www.thalia-theater.de/stueck/lessing-preis-2021-2021

Quelle: Behörde für Kultur und Medien

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„Juden brauchen wir hier nicht“ – Sonderausstellung (Polizeimuseum, 24.10-21.11.2021)

Sie wurden entlassen, gedemütigt, bedroht, verfolgt, deportiert oder ermordet. Auch die Polizei Hamburg duldete zur Zeit des Nationalsozialismus keine Juden in ihren Reihen. Erstmals erinnert eine Ausstellung im Polizeimuseum an Hamburgs jüdische Polizeibeamte.

Die Lebenswege von mehr als 46 jüdischen oder mit Jüdinnen verheiratete Polizisten und Polizeimitarbeiter hat Martin Bähr, Kriminaldirektor a.D., drei Jahre lang erforscht. Sein Fazit: „Fast alle wurden nach der Machtergreifung aus der Polizei entlassen. Diejenigen, die nicht nach Südamerika oder Palästina emigrierten, oder vor Kriegsbeginn ausreisen durften, wurden deportiert und ermordet, mussten Zwangsarbeit leisten oder fielen der Euthanasie zum Opfer“.

Anlässlich des Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zeigt das Polizeimuseum Hamburg vom 24. Oktober bis 21. November 34 dieser Biografien, um dieses dunkle Kapitel Hamburger Polizeigeschichte ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Die Ausstellung im Polizeimuseum Hamburg beschränkt sich nicht allein auf die Darstellung der Biografien. Sie zeigt auch, wie die Polizei in der Weimarer Republik, während des Nationalsozialismus und in den Anfangsjahren der Bundesrepublik mit Mitarbeitern umgegangen ist. Ebenso gewährt sie Einblicke in den Polizeiapparat, den Arbeitsalltag und zeigt auf, welchen Einfluss die jeweilige Staatsform auf die Polizei Hamburg hatte.

Mit dem Ausruf „Juden brauchen wir hier nicht“ – dem Titel der Ausstellung – wurde der Hamburger Polizeihauptwachmeister Rudolf Cracauer  nachweislich gedemütigt.

Quelle: Polizeimuseum Hamburg

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Hamburger Geschichtswerkstätten kennenlernen: Im aktuellen „TIEDENKIEKER. Hamburgische Geschichtsblätter“, Nr. 12, 2021, stellen sich zehn Geschichtswerkstätten mit ihren Projekten und Entstehungsgeschichten vor

Der Verein für Hamburgische Geschichte (VHG) veröffentlicht neben seiner wissenschaftlichen „Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte“ (ZHG) jedes Jahr kleinere Beiträge zur hamburgischen Geschichte im „Tiedenkieker. Hamburgische Geschichtsblätter“ – Die aktuelle Ausgabe Nr. 12, 2021, ist als Themenheft konzipiert und wurde im inhaltlichen Teil vollständig von Hamburger Geschichtswerkstätten gestaltet. 

Aus dem Editorial:

In zehn Einzelbeiträgen erfahren Sie mehr über die Geschichtswerkstatt Barmbek, das Kultur- & Geschichtskontor Bergedorf, die Geschichtswerkstatt Billstedt, das Stadtteilarchiv Bramfeld, die Galerie Morgenland in Eimsbüttel, die Geschichtswerkstätten Eppendorf und Finkenwerder, die Willi-Bredel-Gesellschaft in Fuhlsbüttel, die Geschichtswerkstatt Hamburg-Horn und das Stadtteilarchiv Ottensen.
Das ist die Hälfte von derzeit 20 Geschichtswerkstätten, die als Vereine im Dachverband Geschichtswerkstätten Hamburg e.V. organisiert sind. (…) Die inhaltliche Ausrichtung der Beiträge haben die Geschichtswerkstätten und Stadtteilarchive selbst gewählt. Die Bandbreite reicht von Darstellungen der Aktivitäten im zeitlichen Verlauf ihres Bestehens über die Vorstellung einzelner Projekte bis hin zu aktuellen Fragestellungen, die sich aus der Veränderung der Infrastruktur der Stadtteile ergeben (Stichwort: Denkmalschutz versus Investoreninteressen). Eine Besonderheit ist der Beitrag der Geschichtswerkstatt Eppendorf, die ihr Entstehen vor allem der Beschäftigung mit Wolfgang Borchert verdankt. Anlässlich seines 100. Geburtstags in diesem Jahr steht seine Lebensgeschichte im Zentrum des Textes.

Inhalt:

Lena Langensiepen:
Geschichte im Stadtteil erforschen – Die Entstehung der
Hamburger Geschichtswerkstätten und Stadtteilarchive in den 1980er Jahren

Reinhard Otto:
„Grabe, wo du stehst“

Jürgen Kinter:
Auf Barmbeks Spuren –
Zur Arbeit der Geschichtswerkstatt Barmbek

Caroline Bergen:
Das Kultur- & Geschichtskontor in Bergedorf –
die etwas andere Geschichte

Ralph Ziegenbalg:
Billstedt: spannende Geschichte und ganz viel mehr

Gudrun Wohlrab:
„War früher alles schwarzweiss?“ –
Historisches Kinderprojekt der Geschichtswerkstatt Stadtteilarchiv Bramfeld

Jörg Petersen:
Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (GWE) – Morgenland e. V. –
„Eimsbüttel war immer etwas Besonderes!“

Sabine Maurer:
Wolfgang Borchert und die Geschichtswerkstatt Eppendorf

Peter Kaufner:
Finkenwerder Geschichtswerkstatt e.V.
Vormals Finkenwerder Arbeitskreis Außenlager Deutsche Werft des KZ Neuengamme

Holger Schultze:
Willi-Bredel-Gesellschaft – Geschichtswerkstatt e.V.

Gerd Rasquin und Gerd von Borstel:
Geschichtswerkstatt Horn
Vergessene Hamburger Geschichte: Der erste Zoologische Garten Deutschlands lag in Horn

Anne Frühauf, Helmut Krumm, Gerd Riehm, Burkhart Springstubbe:
Stadtteilarchiv Ottensen – Geschichtswerkstatt für Altona e.V.
Wenn gelebtes Erbe auf „Investors First!“ trifft

Nachrichten aus dem Verein:

Rainer Nicolaysen:
Jahresbericht 2020/2021

Claudia Thorn:
Ein Vorbild.
Zum Tod von Dr. Dr. h.c. Renate Hauschild-Thiessen

Der aktuelle Vorstand

Unsere Förderer und Neumitglieder

Interesse?
Auch Nichtmitglieder können den TIEDENKIEKER beim VHG für € 3,- beziehen.

Kontakt über die Geschäftsstelle (vfhg@hamburg.de).
Weitere Infos über den Verein, seine Publikationen und Aktivitäten:  https://vfhg.de/

Der TIEDENKIEKER wird von der Staats- und Universitätsbibliothek digitalisiert. Zugänglich im Volltext sind alle Bände mit Ausnahme der letzten drei Jahrgänge: https://digitalisate.sub.uni-hamburg.de/de/nc/detail.html?tx_dlf%5Bid%5D=2601&tx_dlf%5Bpage%5D=1&tx_dlf%5Bpointer%5D=0

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